Ich lebe in einem Psychokrimi, den das Leben schreibt. Als Autorin und Angehörige eines Betreuten wende ich mich mit diesem neuen Web-Projekt an die Öffentlichkeit.

Bis vor wenigen Jahren hielt ich mich für eine reife, kluge, weise, erfahrene und eigenverantwortlich denkende und handelnde Frau, glaubte an den Fortschritt der Menschheit und deren Aufgeschlossenheit für neue Ideen, begegnete meinen Mitmenschen, bekannt oder fremd, mit offenem Herzen, beschenkte diese mit einer großen Portion Vertrauensvorschuss, um in allen Problemen, die sich mir stellten, lösbare Herausforderungen zu sehen und stets das Beste herauszuholen.

In der Begegnung mit der rechtlichen Betreuerin meines Mannes bin ich nun an meine Grenzen gestoßen.

Meine Hauptbeschäftigung besteht seit einiger Zeit darin, Briefe zu schreiben, mit Gerichten zu korrespondieren, Stellung zu beziehen, mit kriminalistischem Spürsinn Unterlagen zu prüfen, Belege zu sammeln und kontrollieren, während ich um meine Existenz kämpfe und mich in Gedanken auf der Straße sehe oder in einem Bauwagen auf dem nächsten Campingplatz.

Da geben Menschen vor zu helfen und bewirken das Gegenteil. Was ich erlebt habe, ist geradezu skandalös.

Und ich weiß, das ist kein Einzelfall!

Es wird Zeit, diesem Unrecht die Stirn zu bieten! Nicht nur ein-sam, sondern gem-einsam!

Der erste Schritt ist getan ...

Viele weitere werden folgen.

Jutta Riedel-Henck, 3. Oktober 2020

 

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